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"Wir wollen unsere Außenwirkung verstärken!"

Interview mit Lars Maiwald, Ärztlicher Direktor des KKH

Wie in einem Brennglas strömen aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen auch oder gerade im Bereich des Gesundheitswesens zusammen. Schnell wird deutlich, welche Auswirkungen dies auf den einzelnen Patienten und die gesamten medizinische Versorgung hat. Im Gespräch mit Lars Maiwald, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des Torgauer Kreiskrankenhauses wird dies sehr deutlich.

Chefarzt Maiwald

KKH: Gleich zu Beginn die Grundsatzfrage:
Wie steht es um den künftigen Fortbestand des Torgauer Kreiskrankenhauses?
L. Maiwald: Da kann ich eine positive Nachricht vermelden. Unsere Klinik steht auch 2025 wieder auf der vom Gesundheitsministerium als bundesweit
bedarfsnotwendig eingestuften Krankenhäuser im ländlichen Raum. Nur 135 Kliniken in ganz Deutschland, außerhalb von Großstädten und davon nur fünf in
Sachsen, sind hier aufgeführt.

Nur wer in die Zukunft investiert, kann sie auch erfolgreich meistern. Mit dem Bau einer neuen Medizinischen Berufsfachschule hat die Klinikleitung erneut Weitsicht bewiesen. Nun steht ein neues Großprojekt auf der Tagesordnung.
Richtig! Der Neubau der erweiterten Rettungsstelle ist für November vorgesehen.
Eigentlich war dies wesentlich früher geplant. Die Pläne mussten jedoch noch einmal überarbeitet werden, weil der avisierte Zweigeschosser mit 6,5 Millionen Euro den Kostenrahmen gesprengt hätte.
Jetzt sollen ein eingeschossiger Anbau im Innenhof der Klinik, direkt vor der jetzigen Rettungsstelle und der Umbau bestehender Räumlichkeiten in drei Bauabschnitten für ca. drei Millionen Euro realisiert werden. 


Ein weiterer Aspekt bezüglich der Wirtschaftlichkeit eines Krankenhauses sind die Patientenzahlen. Wie ist die aktuelle Entwicklung?
Hier liegen wir im bundesweiten Trend: Die Patientenzahlen haben das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht.
Unterschiede in der Belegung verschiedenster Abteilungen sind dabei normal. Dies liegt unter anderem in der gestärkten ambulanten Versorgung. Verschiedenste Operationen oder Eingriffe erfolgen nur noch ambulant, ohne anschließenden Klinikaufenthalt.
Außerdem ist das System der Pflegeleistungen spürbar gewachsen. Als Krankenhausleitung denken wir jedoch positiv. Darin bestärkt uns die aktuelle Entwicklung.


Wie kann diese noch weiter positiv gefördert werden?
Ganz konkret setzen wir auf eine verstärkte Außenwirkung unserer Einrichtung.
Im Mittelpunkt dabei werden die Bedürfnisse der Patienten aus unserer Region stehen.
Wir streben dabei eine noch engere Zusammenarbeit bezüglich der Patientensicherheit zwischen den Ärzten im Krankenhaus, den Hausärzten
und den niedergelassenen Fachärzten an.
Die Aufklärung über verschiedenste Krankheitsbilder und modernsten Behandlungs- sowie Therapiemöglichkeiten wollen wir beispielsweise in Patientenforen anbieten. Der Bedarf dafür ist groß. Das zeigen Gespräche mit Menschen verschiedenster Altersgruppen.


Das Torgauer Kreiskrankenhaus agiert unter der Trägerschaft des Landkreises Nordsachsen. Wie bewerten sie diese Konstellation?
Wir schätzen die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Klinik und dem Träger als überaus positiv.
Unmissverständlich hat sich die Kreisverwaltung für den Fortbestand als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung ausgesprochen.
Dafür sind wir, auch im Namen unserer Mitarbeiter und Patienten, sehr dankbar.


Zum Abschluss noch eine Frage zur personellen Situation. Da stand ja die Besetzung der Kardiologen-Stelle mit ganz oben auf der Agenda.
Hier können wir trotz aller intensiven Bemühungen noch keinen Erfolg verzeichnen. Schuld ist der allgemeine Fachkräftemangel. Bewerber gab es zwar, sie erwarteten jedoch ein Herzkatheter- Labor, das wir aber nicht bieten können, sondern nur bestehende Zentren.
Frau Dr. Ziegenbalg-Diener bietet im MVZ ambulante Sprechstunden. Für die stationäre Versorgung streben wir nun eine Lösung im Rahmen von Fortbildungen aus den eigenen Reihen an. Das ist aber ein längerer Prozess. Mit Christian Held konnten wir die Stelle des Allgemeinmediziners im MVZ (Standort Belgern) besetzen. Zuvor unterstützte er als Facharzt den Bereich der Anästhesie im Kreiskrankenhaus.
Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass wir mehrere neue Oberärzte gewinnen konnten:


Pädiatrie:
OÄ Dr. med. Ulrike Geus
Anästhesie:
OA Kinan Nabelsi
Chirurgie (Viszeralchirurgie):
OA Fadi Saloum
Innere Medizin:
OA Matthias Filz (FA Innere Medizin /
Angiologie)