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Modernste Technik für Ausbildung der Pflegefachkräfte

An der Medizinischen Berufsfachschule starteten 41 junge Leute ins neue Schuljahr

32 junge Frauen und 9 Männer began­nen im Herbst 2022 ihre Ausbildung zu Pflegefachkräften in Torgau. Es ist voraussichtlich der letzte Jahrgang, der noch in den alten Räumlichkeiten der Medizinischen Berufsfachschule lernt. Denn der Neubau soll ja zum Beginn des nächsten Schuljahres seiner Bestim­mung übergeben werden.
Immerhin profitieren die Azubis schon mal von den neuen Multimedia-Lehrmitteln, wie sie im Neubau überall verfügbar sein werden. Die künftigen Pflegefachkräfte sind zwischen 16 und 23 Jahre alt, hinzu kommt eine 44-jährige Quereinsteige­rin. „Wir hätten sogar noch 15 weitere Auszubildende aufnehmen können“, bedauert Schulleiterin Christina Stößer (41). „Aber leider gab es nicht genug Bewerber.“ Dies liege ihrer Ansicht nach nicht zuletzt an der Pandemie, die es weitgehend verhindert hätte, dass Interessenten vorab schon mal Praxis­luft schnuppern.
„Es ist jedoch äußerst wichtig und zielführend, dass unsere Schüler Praktika absolviert haben, bevor sie bei uns anfangen“, erläutert Stößer. Junge Menschen können so genauer ab­schätzen, ob der Beruf etwas für sie ist. 

Auch wenn sich Inhalte und Namen der Ausbildungsgänge in den letzten Jahren mehrmals geändert haben, so sind die Eigenschaften, die die künftigen Pflegekräfte mitbringen sollten, unver­ändert geblieben. Ein großes Herz für die Belange von kranken, alten und/oder behinderten Menschen, dazu körperliche und seelische Belastbarkeit, die Bereit­schaft zu Schichtarbeit sowie Zuverläs­sigkeit und Verantwortungsbewusstsein bilden nach wie vor wichtige Eckpunkte. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass junge Menschen oft falsche Vorstel­lungen vom Beruf haben“, so Stößer. Dies trug vermutlich mit dazu bei, dass es vom Ausbildungsjahrgang 2019 von anfänglich 40 Azubis nur 21 bis zur Prüfung im Frühjahr 2022 schafften. „Immerhin haben davon 20 bestan­den“, informiert die Schulleiterin. Fünf Absolventen nahmen im Anschluss jetzt im Torgauer Krankenhaus ihre Arbeit auf. Die Gewinnung des eigenen Nach­wuchses ist der Hauptgrund dafür, dass das Kreiskrankenhaus sich eine eigene Fachschule leistet. Darüber hinaus existieren zahlreiche Kooperationspart­ner der Medizinischen Berufsfachschule der Kreiskrankenhaus Torgau „Johann Kentmann“ gGmbH für die theoretische und teilweise praktische Ausbildung: 
Trägereinrichtungen der stationären Akutpflege: 

  • Collm Klinik Oschatz GmbH      
  • Kreiskrankenhaus Delitzsch GmbH 
  • Klinik Eilenburg 


Trägereinrichtungen der stationären Langzeitpflege:     

  • VITARIS - Pflege- und Altenheim gGmbH Torgau 
  • VITARIS - Pflege- und Altenheim gGmbH Oschatz 
  • K&S Seniorenresidenz Torgau
  • K&S Seniorenresidenz Belgern 
  • ASB Kreisverband Torgau-Oschatz e. V. Altenpflegeheim „Haus am Stadt­park“ Dommitzsch 
  • ASB Kreisverband Torgau-Oschatz e. V. Senioren- und Pflegeheim „Husaren­park“ Torgau 


Trägereinrichtungen der ambulanten Kurz-/Langzeitpflege: 

  • Renaissance Pflegedienst gGmbH  
  • Jana‘s private Haus- und Kinderkran­kenpflege
  • Hauskrankenpflege Erika Thyrolf 


Darüber hinaus erfährt die Mitwirkung der Kreiskrankenhaus Torgau „Johann Kentmann“ gGmbH bei diversen Veran­staltungen hohe Wertschätzung. Dazu gehören unter anderem: 

  • Azubi-Expo Torgau
  • Berufsmesse an der Oberschule Nordwest
  • Berufsmesse an der Oberschule Beilrode
  • Berufsmesse an der Oberschule Mockrehna 
  • Berufsmesse an der Oberschule Falkenberg
  • Berufsinformationstage vom Landrats­amt Nordsachsen (Koordinierungsstel­le Berufs- und Studienorientierung)
  • Boys’Day - Jungen-Zukunftstag vom Bundesministerium für Familie, Senio­ren, Frauen und Jugend 
  • Berufserkundungstag, z. B. mit der Katharina-von-Bora-Oberschule und der Oberschule Beilrode. 


Der Neubau der Fachschule direkt gegenüber der Klinik wird mit neuester Unterrichtstechnik aufwarten. In einem Konferenzraum des Krankenhauses, den die aus allen Nähten platzende Fach­schule schon jetzt nutzen darf, können Lehrer und Schüler damit schon mal üben. Im Zentrum steht die digitale Ta­fel. „Die ist wie ein Computerbildschirm und bietet den Vorteil, dass sämtliche Internet-Inhalte sofort verfügbar sind“, erläutert Christina Stößer. Ebenfalls nur einen Klick entfernt sei das persönliche Unterrichtsmaterial der Lehrer. 

Künftig werden auch die Laptops der Schüler direkt mit der digitalen Tafel verbunden sein. Wer zum Beispiel eine Hausarbeit mit Grafiken angefertigt hat, kann diese mühelos auf dem großen Bildschirm präsentieren. Gerade in Corona-Zeiten relevant ist auch die Mög­lichkeit, per digitaler Tafel Fernunterricht zu gestalten. Dank einer integrierten Kamera ist dies ohne großen Aufwand realisierbar. Um dem Pflegenachwuchs die Ausbil­dung schmackhaft zu machen, hat sich einiges getan. So erhält jeder Schüler seit einigen Jahren mit Beginn der Aus­bildung ein Apple iPad Tablet als Arbeits­material, dazu die Fachliteratur in Form von E-Books. Die Ausbildungsvergütung wurde deutlich angehoben (zwischen 1150 Euro im ersten und 1400 Euro im dritten Lehrjahr). Zudem bietet die Klinik 24 Internatsplätze für auswärtige Schü­ler, die ansonsten nicht täglich pünktlich den Unterricht besuchen könnten. 

Seit dem Jahr 2020 erfolgte die Refor­mierung der Ausbildung (der Klinik-Kurier berichtete ausführlich). Im Klartext: Nicht mehr getrennt werden Gesundheits- und Krankenpfleger, Altenpfleger und Kinder­krankenpfleger ausgebildet, sondern nur noch Pflegefachfrauen beziehungsweise Pflegefachmänner. Die Lehrinhalte er­fuhren ebenfalls eine gründliche Überar­beitung. Die neue Form der Ausbildung rückt die pflegerischen Aufgaben in den Fokus. Statt Fächern wie Mathematik oder Biologie stehen nun zum Beispiel Pflegeprozesse und Diagnostik, Kommu­nikation und Beratung, interdisziplinäre Teamarbeit, gesetzliche, ethische und wissenschaftliche Grundlagen, IT-Kom­petenzen und Fachsprache auf dem Lehrplan. Derzeit befinden sich insgesamt 126 Schülerinnen und Schüler in sechs Klassen an der Fachschule in ihrer Aus­bildung. 
Für das Schuljahr 2023/24 bewarben sich bis Ende Dezember 2022 insge­samt 28 Interessenten.